& Data Science
Akte, Antike, Anatomie: Ausstellung und Digitalprojekt des HCDS präsentieren historische Zeichentechniken
7. November 2024, von Janis-Marie Paul
Foto: JMP @HCDS
Im Rahmen der Doppel-Ausstellung Akte, Antike, Anatomie. Zeichnend die Welt erschließen in der Hamburger Kunsthalle und der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg wird ein außergewöhnlicher Zugang zur Kunst und Wissenschaft des Zeichnens geboten. Beide Ausstellungen beleuchten das Zeichnen als wesentliche Technik zur Wissensvermittlung, sowohl in akademischen Kontexten als auch im privaten Bereich. Während die Hamburger Kunsthalle das künstlerisch-wissenschaftliche Zeichnen des 15. bis 19. Jahrhunderts präsentiert, fokussiert sich die Ausstellung in der Staats- und Universitätsbibliothek auf das Levezow-Album – ein bisher unerforschtes Zeichenbuch eines adligen Dilettanten aus dem späten 17. Jahrhundert.
Ein besonderes Highlight beider Ausstellungen ist die Vorstellung des interaktiven Digitalprojekts Digitale Edition Levezow Album, das in Kooperation zwischen dem Hub of Computing and Data Science (HCDS) und dem Kunsthistorischen Seminar der Universität Hamburg unter Leitung von Prof. Dr. Iris Wenderholm entwickelt wurde. Dieses Projekt kombiniert die kunsthistorische Forschung mit modernsten digitalen Technologien, um das Levezow-Album für die Öffentlichkeit zugänglich und interaktiv erlebbar zu machen. Das Album enthält Zeichnungen zu den Themen Anatomie, Antike, Naturkunde und Bildwissenschaft und bietet eine faszinierende Sammlung aus unterschiedlichen Wissensbereichen der Zeit.
Zentrales Ziel des Projekts ist es, eine immersive und bereichernde Bildungsressource zu schaffen, die historische Kunstwerke und ihre Bedeutung für ein breites Publikum neu erfahrbar macht. Jede Seite des digitalen Albums ist mit ausführlichen Erklärungen versehen, die Studierende des Kunsthistorischen Seminars verfasst haben. Das digitale Album enthält neben jedem Bild informative Texte, die dessen Bedeutung, Herkunft und Kontext erläutern. Darüber hinaus werden für viele Abbildungen Links zu vergleichbaren Werken und Originalquellen bereitgestellt, die den Betrachtenden vertiefende Einblicke in die historischen Zusammenhänge der Zeichnungen ermöglichen.
Eine Besonderheit des Projekts ist die interaktive Kommentarfunktion, die es Besuchenden ermöglicht, sich aktiv mit den Inhalten des Albums auseinanderzusetzen. Nutzende können alternative Quellen vorschlagen, Erkenntnisse teilen und in einen fortlaufenden Dialog über die Kunstwerke treten. Zusätzlich bietet ein begleitender Blog auf der Website des Projekts thematische Artikel, die verschiedene Aspekte der Bilder weiter vertiefen und als Bildungsressource für das Publikum dienen.
Durch die Kombination von forschungsbasiertem Lernen, digitaler Edition und interaktiven Medien schafft das HCDS in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistorischen Seminar eine Plattform, die den Zugang zur Kunstgeschichte innovativ erweitert. Das Projekt Digitale Edition Levezow Album lädt dazu ein, die Vielfalt und Tiefe der historischen Zeichentechniken und Wissensdarstellungen auf neue Weise zu entdecken und zu schätzen.
Besuchen Sie die Ausstellungen in der Hamburger Kunsthalle und der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg und erfahren Sie mehr über das Projekt auf der Projektseite des HCDS und besuchen Sie das Levezow-Album online