Cross-Disciplinary Labs
Interdisziplinarität auf Augenhöhe
In den Cross-Disciplinary Labs findet Interdisziplinarität auf Augenhöhe statt: hier werden Forschungsfragen bearbeitet, welche sowohl für die Methodenwissenschaft, als auch für die anwendende Wissenschaft interessant sind.
Trotz der beträchtlichen Zunahme digitaler Methoden in allen Bereichen der Forschung existiert eine Kluft zwischen den Methodenwissenschaften und deren Anwendern. Die Gründe dafür sind systemimmanent: während die Methodenwissenschaften sich auf die Formalisierung und Automatisierung sich wiederholender Aufgaben bei der Verarbeitung von Daten aller Art konzentrieren, haben Methodenwissenschaftler oft Schwierigkeiten, die Anliegen und Forschungsziele ihrer Kollegen vollständig zu verstehen. Für Anwender, insbesondere in technikferneren Bereichen wie in den Geistes- und Sozialwissenschaften, ist es oft schwierig sich vorzustellen, was Technologie für ihre konkreten Fragestellungen leisten kann und was nicht, wie automatisch generierte Ergebnisse zu interpretieren sind und wie die Vorteile der automatischen Verarbeitung - auch wenn sie unvollkommen ist - gegenüber manuellen Analysen beurteilen kann.
Für die Interdisziplinarität auf Augenhöhe ist es wichtig, dass Methodenwissenschaftler nicht auf Service-Ingenieure für die Anwender reduziert werden. An Stellen, wo dies nötig und sinnvoll erscheint, ist genau dies ein Fall für das Methodenkompetenzzentrum. Ferner sollten anwendene Wissenschaften nicht darauf reduziert werden, post-hoc Erklärungen für die Ergebnisse einer automatischen Datenanalyse zu konstruieren. Vielmehr müssen sich beide Seiten auf eine gemeinsame Vision einigen und akzeptierte Methoden und Maßstäbe für die Bewertung der Gültigkeit von Forschungshypothesen definieren und zusammen in Cross-Disciplinary Labs durchführen.
Organisation und Struktur
Das HCDS bündelt die interdisziplinären Aktivitäten in der Wissenschaftslandschaft Hamburg und bietet allen interdiziplinären Projekten an der Schnittstelle von Methoden- und Anwendungswissenschaften eine Plattform zum Austausch und zur Unterstützung.
Projektförderung für CDLs
Die interdisziplinäre Forschung in den CDLs wird im Sinne einer Anschubförderung durch die Finanzierung von Forschungsprojekten unterstützt. Diese sollen den Anspruch erfüllen, Kooperationen zwischen Anwendungs- und Methodendisziplinen auf- oder auszubauen, um darauf aufbauend in größeren Verbünden erfolgreiche Anträge stellen zu können. Außerdem sollen die Projektergebnisse insgesamt nachhaltig sein, z. B. Know-how in das Methodenkompetenzzentrum transferiert werden sowie Software und Daten nachnutzbar bereitgestellt werden. Hierzu wird es möglich sein, sich in kompetitiven Ausschreibungen auf Förderung zu bewerben.
Assoziation als CDL
Anderweitig geförderte Projekte in der Universitätslandschaft in Hamburg haben die Möglichkeit, sich als neues CDL zu konstituieren oder sich zu einem bestehenden CDL oder CDL-Verbund assoziieren zu lassen. Dies bietet diesen Projekten eine höhere Reichweite, eine bessere Vernetzung und erweiterte Service- und Beratungsleistung seitens des Methodenkompetenzzentrums. Von den Projekten wird wiederum erwartet, mit dem Methodenkompetenzzentrum ihre Erfahrungen zu teilen, damit auch andere Projekte davon profitieren können.