AI Map – Soziale Medien, Geschlecht und Friedensförderung in Konfliktzonen
AI Map – Soziale Medien, Geschlecht und Friedensförderung in Konfliktzonen
AI Map untersucht die Rolle sozialer Medien in bewaffneten Konflikten, mit besonderem Fokus auf die Auswirkungen digitaler Polarisierung auf Frauen in Krisengebieten. Anhand des Konflikts in Nordäthiopien (2020–2022) als Fallstudie erforscht das Projekt, wie soziale Medien Gewalt verschärft, Hassrede verbreitet und marginalisierte Stimmen systematisch ausgelöscht haben – insbesondere die Stimmen von Frauen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben.
Trotz des Versprechens digitaler Plattformen, ungehörten Stimmen Gehör zu verschaffen, offenbart die Forschung ein beunruhigendes Paradoxon: Frauen, die in Konflikten besonders leiden, bleiben in der digitalen Sphäre oft weiterhin zum Schweigen gebracht – ihre Geschichten bleiben unerzählt, ihre Perspektiven ausgeschlossen. Dieses Projekt zielt darauf ab, diese Dynamiken zu hinterfragen und dazu beizutragen, digitale Technologien so zu gestalten, dass sie Inklusivität und Frieden fördern.
Projektziele:
Analyse von digitaler Gewalt und Polarisierung: Untersuchung, wie soziale Medien Konflikte anheizen, und Identifikation von Erzählungen, die Frauen systematisch ausschließen.
Aufdeckung geschlechtsspezifischer Marginalisierung: Dokumentation der Unsichtbarkeit weiblicher Stimmen in digitalen Darstellungen von Krieg, insbesondere im Zusammenhang mit sexualisierter Gewalt in Konflikten.
Entwicklung inklusiver Technologien: Erforschung, wie KI-Werkzeuge (z.B. zur Erkennung von Hassrede oder Desinformation) so gestaltet werden können, dass sie marginalisierte Stimmen stärken, statt sie zu unterdrücken.
Stärkung der Friedensarbeit: Beitrag zu Strategien, die Frauen als aktive Teilnehmerinnen an Friedensprozessen – sowohl online als auch offline – wirksam einbinden.
AI Map setzt sich für eine technologische Zukunft ein, die Machtstrukturen hinterfragt, dominante Erzählungen neu schreibt und Perspektiven sichtbar macht, die lange zum Schweigen gebracht wurden – insbesondere die von Frauen in Konfliktzonen.
Um die Grundlage für inklusive und gesellschaftlich wirkungsvolle KI-Forschung weiter zu stärken, haben Prof. Chris Biemann vom Hub for Computing and Data Science (HCDS) der Universität Hamburg und Prof. Adem Chanie Ali vom Department of Journalism and Communications der Bahir Dar University in Äthiopien eine Förderung in Höhe von 60.000 US-Dollar aus dem Google Award for Inclusion Research Program erhalten.
Co-PI: Prof. Adem Chanie Ali
Project Management: