& Data Science
Langzeitforschungsprojekt „Mittelniederdeutsche Grammatik“ erhält Förderung
4. Dezember 2025, von Janis-Marie Paul

Foto: Janis-Marie Paul
Das Hub of Computing and Data Science (HCDS) der Universität Hamburg freut sich, Teil eines neuen, groß angelegten Forschungsprojekts zu sein: Das Langzeitvorhaben „Mittelniederdeutsche Grammatik“ wird im Rahmen des Akademienprogramms mit insgesamt 11,88 Millionen Euro über einen Zeitraum von 18 Jahren (2026–2043) gefördert.
Ein digitales Sprachdenkmal für das kulturelle Erbe Nordeuropas
Das Projekt widmet sich der Erforschung der mittelniederdeutschen Sprache, die vom 13. bis ins 17. Jahrhundert im norddeutschen Raum verbreitet war und als Handelssprache der Hanse eine zentrale Rolle spielte. Ziel ist es, eine multidimensionale, webbasierte Grammatik des Mittelniederdeutschen zu entwickeln, die linguistische, historische und digitale Perspektiven vereint.
Die Grammatik soll sowohl Forschenden als auch Studierenden als interaktives Werkzeug zur Verfügung stehen – sie erschließt historische Texte, dokumentiert sprachliche Strukturen und visualisiert sprachliche Variation in Raum, Zeit und Textsorten.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit von Sprachwissenschaft und Informatik
Das Projekt wird von Prof. Dr. Ingrid Schröder (Institut für Germanistik, Universität Hamburg), Prof. Dr. Chris Biemann (Hub of Computing and Data Science & Fachbereich Informatik, Universität Hamburg) und Prof. Dr. Sarah Ihden (Universität Rostock) geleitet.
Die enge Verbindung von historischer Sprachwissenschaft, Computerlinguistik und Digital Humanities ermöglicht neue methodische Ansätze. Das HCDS bringt seine Expertise in der Digitalisierung, KI-gestützten Korpusanalyse und webbasierten Forschungsinfrastruktur ein.
Innovative digitale Zugänge
Ein interaktives Webinterface soll die Daten, grammatischen Analysen und Ressourcen zugänglich machen. Über Schnittstellen wird das Projekt mit dem entstehenden Portal des NFDI-Konsortiums Text+ vernetzt, um eine nachhaltige Nutzung und langfristige Sicherung der Forschungsergebnisse zu gewährleisten.
Teil des Akademienprogramms
Das Vorhaben ist Teil des Akademienprogramms, dem größten geisteswissenschaftlichen Langzeitforschungsprogramm Deutschlands, das der Erschließung, Sicherung und Erforschung des kulturellen Erbes dient.
Das HCDS freut sich, mit seiner digitalen Expertise zur Erforschung und Bewahrung eines bedeutenden sprachlichen Kulturerbes beizutragen.
Projektbeteiligte:
Prof. Dr. Ingrid Schröder (Germanistik, Universität Hamburg)
Prof. Dr. Chris Biemann (HCDS & LT)
Prof. Dr. Sarah Ihden (Historische Sprachwissenschaft, Universität Rostock)

